Nach einer Einweisung vorab in die vielfältigen brandschutztechnischen Einrichtungen des Bonner Hochhauses Post Tower (mit 162,5 m höchstes Verwaltungsgebäude in NRW) konnten Einsatzkräfte der Löschgruppen Lannesdorf und Niederbachem ihr neu erworbenes Wissen und Können in einer sorgfältig geplanten Einsatzübung unter Beweis stellen.
Lagebesprechung für den Innenangriff (Foto: SE)
Die im Rahmen einer zwischen der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis vereinbarten Kooperation eingeladenen Feuerwehrkräfte aus Niederbachem gingen gemeinsam mit den Lannesdorfer Kameraden auf die Suche nach zwei vermissten Arbeitern, die ihrerseits bei Instandsetzungsarbeiten an einer Druckerhöhungsanlage mit Schweißgeräten eine Verpuffung erzeugt hatten und nun, vermutlich verletzt, vermisst wurden. Die Brandmeldeanlage des Gebäudes hatte die Verpuffung registriert und somit umgehend die Leitstelle der Feuerwehr Bonn alarmiert, worauf unsere beiden Löscheinheiten zur Sondierung der Lage und der vermuteten Brandbekämpfung bzw. Rettung der vermissten Personen ausrückten. Unter der Einsatzleitung des B-Dienstes (hier in Person des Wehrführeres der Feuerwehr Wachtberg, Herrn Markus Zettelmeyer) gingen die Gruppenführer von Lannesdorf (Herr Marc Stuch) und Niederbachem (Herr Danny Mathey) mit den Kenntnissen und Vorgaben der Einsatz-Checklisten mit insgesamt 3 Angrifftrupps und entsprechenden Sicherungstrupps zur Lageerkundung mit Laufkarten vor und konnten bereits nach kurzer Zeit einen der vermissten Arbeiter finden, retten sowie die noch brennende Acetylen-Gasflasche kühlen. Die Suche nach der zweiten vermissten Person gestaltete sich schwierig, mussten doch zahlreiche Räume durchsucht und die Einsatzkräfte entsprechend koordiniert werden.
Doch plötzlich die Wendung …, Übungsleiter Armin Kreutzer gab eine Information aus dem Haus weiter, wonach eine schwer verletzte Person in einem Treppenraum aufgefunden worden war. Umgehend wurden zwei weitere Trupps aus dem Kräftepool gebildet, die dann mit Rettungsgerät und Verbandmaterial über ein Sicherheitstreppenhaus einstiegen und zur verletzten Person eilten. Leider konnten die Einsatzkräfte zu diesem Zeitpunkt nicht mit dem Feuerwehraufzug befördert werden, war dieser doch in dem Brandeinsatz mit wichtigen Materialtransporten gebunden. So mussten die „Sanitätstrupps“ zu Fuß zu dem Verletzten auf der 10. Etage vorstoßen. Schnell war die Person gefunden und Erste Hilfe geleistet. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass es sich hierbei um den zweiten vermissten Arbeiter handelte, so dass die Einsatzkräfte im Bereich des Schadensszenarios „entwarnt“ werden konnten und nach Abschluss der Löscharbeiten den Einsatz beenden konnten. In der Zwischenzeit waren dann auch schon die beiden Verletzten dem Rettungsdienst übergeben worden und es konnte zurückgebaut werden. Der Einsatz war beendet.
Der Übungs- und der Einsatzleiter zeigten sich im Abschlussgespräch dann auch sehr zufrieden mit der „Truppe“ und dem Ablauf der Übung, war es doch für einige Kameraden neu, mittels Laufkarten ein Gebäude zu betreten und einen Einsatzort aufzusuchen.
Eine tolle Erfahrung fanden auch die Gruppenführer / Einsatzkräfte und gemeinsam ließen die beiden Löschgruppen den Übungstag am bereits vorbereiteten Grill in Lannesdorf ausklingen. (Autor: Kre)